Im dritten Monat ist Ihr Baby noch winzig klein, gerade mal 10 cm groß. Trotzdem kann man in diesem Stadium dank der modernen Medizin bereits eine Menge über die Gesundheit Ihres Babys herausfinden.
Beim Ersttrimesterscreening lässt sich mithilfe einer Kombination von Untersuchungsmethoden das individuelle Risiko Ihres Kindes für eine Chromosomenstörung ermitteln.
Diese Risikokalkulation gibt Ihnen Sicherheit bei der Entscheidung für oder gegen eine Fruchtwasseruntersuchung. Denn die einzige Möglichkeit, sicher eine Chromosomenstörung auszuschließen, ist die Chromosomenanalyse embryonaler Zellen. Um diese zu gewinnen, ist eine Punktion der Fruchtblase oder des Mutterkuchens notwendig – ein Eingriff, durch den in seltenen Fällen eine Fehlgeburt ausgelöst werden kann. Das Ersttrimesterscreening ist hingegen völlig ungefährlich für Sie und Ihr Baby.
Viele Frauen empfinden es als überaus wichtig, mehr über ihr ungeborenes Baby herauszufinden. Nicht nur, um sich in Sicherheit wiegen zu können, sondern auch, damit sie sich im Ernstfall darauf einstellen können, was auf sie zukommt. Besonders empfohlen wird die Untersuchung für spät gebärende Mütter ab 35 Jahren. Ab diesem Lebensalter steigt die statistische Möglichkeit einer Chromosomenstörung in der Schwangerschaft sprunghaft an. Das Ersttrimesterscreening kalkuliert, wie hoch bzw. wie niedrig Ihr Risiko ist, ein Kind mit einer Chromosomenstörung zur Welt zu bringen. Absolute Gewissheit darüber bringt diese Untersuchung jedoch nicht. Eltern, die ganz sicher gehen wollen, dass Ihr Nachwuchs chromosomal gesund sein wird, müssen auf die Punktion zurückgreifen.
Das individuelle Risiko Ihres Kindes für eine Chromosomenstörung wird aus folgenden Parametern berechnet:
Weitere Parameter können ebenfalls Aufschluss geben:
Eine geringe Nackentransparenz von bis zu 2,4 mm gilt als unauffällig. Werte, die darüber liegen, können ein Hinweis auf eine Chromosomenstörung oder auf andere Erkrankungen, wie zum Beispiel einen Herzfehler sein. Liegt eine Chromosomenstörung vor, weisen die Schwangerschaftshormone PAPP-A und freies Beta-hCG in den meisten Fällen ebenfalls auffällige Werte auf. Allein aus einer Risikoberechnung aus dem Alter der Mutter und der Nackentransparenz ist bereits eine Entdeckungsrate für eine Chromosomenstörung von etwa 80% möglich. Durch die zusätzliche Einbeziehung der Serumparameter PAPP-A und freies Beta-hCG kann die Entdeckungsrate auf über 90% gesteigert werden.
Sollte bei Ihrer Berechnung ein erhöhtes Risiko für eine Chromosomenstörung Ihres Kindes herauskommen, wird man Ihnen zur weiteren Abklärung mittels Punktion des Mutterkuchens oder der Fruchtblase raten, da nur die Chromosomenanalyse embryonaler Zellen genauen Aufschluß über einen möglichen Chromosomendefekt gibt.
Falls Sie das Risiko einer Punktion jedoch nicht eingehen möchten, gibt es noch die Möglichkeit weiterer Ultraschalluntersuchungen im Verlauf (zum Beispiel in der 17. und 22. SSW), um genaueren Aufschluss über mögliche Fehlbildungen Ihres Kindes zu erhalten.
Aber nicht immer ist eine erhöhte Nackentransparenz mit einer Fehlbildung assoziiert. Es werden auch vollkommen gesunde Kinder geboren, die in der Frühschwangerschaft eine erhöhte Nackentransparenz aufwiesen.
Das Ersttrimesterscreening ist für die werdenden Eltern meist ein beeindruckendes Erlebnis: So können Sie zum ersten Mal im Detail sehen, wie Ihr Baby jetzt aussieht und wie es sich bewegt. Vielleicht nuckelt es am Daumen? Vielleicht hat es Schluckauf? Vielleicht schaut es sogar einmal in Ihre Richtung?
Ein Ereignis, das die Vorfreude auf das neue Familienmitglied weiter steigert und eine persönliche Beziehung zu ihm aufbaut.